Branding ist mehr als ein Logo.

Viele Anfragen beginnen mit dem Wunsch nach einem Logo. Dahinter steckt oft der Gedanke, dass ein Logo der logische erste Schritt für einen professionellen Auftritt ist. Ein Logo kann tatsächlich der Anfang sein, doch es bleibt wirkungslos, wenn es nicht in ein klares, konsistentes System eingebettet wird. Branding entsteht nicht aus einzelnen Elementen, sondern aus einem Prozess, der Orientierung schafft.Gerade im Gesundheits-, Therapie- und Female-Health-Bereich spielt Vertrauen eine zentrale Rolle. Menschen entscheiden nicht nur aufgrund von Fachwissen, sondern auch aufgrund von Gefühl. Dieses Gefühl entsteht nicht durch ein einzelnes Symbol, sondern durch den gesamten Ausdruck deiner Marke.

Warum ein Logo nicht genügt

Ein Logo ist sichtbar, doch Sichtbarkeit allein reicht nicht. Wenn es nicht auf einer klaren Positionierung basiert, bleibt es ein isoliertes Bild. Viele glauben, dass ein Logo den Auftritt vollständig definiert. In Wirklichkeit ist es nur ein Teil eines Systems, das deine Werte, deine Sprache und deine Wirkung trägt.In meiner Arbeit erlebe ich oft, dass ein Logo erst dann funktioniert, wenn zuvor grundlegende Fragen geklärt wurden. Wer bist du als Unternehmerin. Was ist dein Platz in deiner Branche. Welche Haltung möchtest du zeigen. Wie sprichst du mit Menschen, die dich noch nicht kennen. Was sollen sie spüren, wenn sie mit dir arbeiten.

Was der Branding-Prozess leistet

Branding ist ein strukturierter Weg, der Klarheit erzeugt. Dieser Weg beginnt nicht mit Farben oder Formen, sondern mit deiner Identität. Erst wenn diese Basis steht, entsteht ein Markenauftritt, der stimmig ist und über alle Kanäle hinweg trägt.Der Prozess umfasst unter anderem:

  • eine präzise Positionierung
  • eine Sprache, die Vertrauen schafft und deine Werte transportiert
  • eine visuelle Identität, die dein Angebot klar kommuniziert
  • ein konsistentes Erlebnis an jedem Kontaktpunkt

Erst danach entsteht das Logo. Es ist ein Ergebnis der Strategie, nicht der Ausgangspunkt. Dadurch wirkt es stärker, klarer und langfristiger.

Ein Beispiel aus der Praxis

Eine Unternehmerin, die zu mir kam, wünschte sich zunächst ein Logo. Im Gespräch zeigte sich jedoch, dass die außen sichtbare Unklarheit ihren Ursprung an anderer Stelle hatte. Erst als wir ihre Zielgruppe, ihre Haltung und ihre Kommunikation definiert hatten, entstand ein Logo, das nicht nur schön war, sondern ihr Studio auf den ersten Blick verständlich machte. Das Logo war am Ende ein kleiner Teil eines umfassenden Auftritts, der ihre Arbeit sichtbar machte.

Warum du eine Partnerin brauchst, die den Prozess führt

Wenn du im Bereich Frauengesundheit, Therapie, Mental Health, Ernährung, Wellbeing oder FemTech tätig bist, brauchst du keine Grafikerin, die nur umsetzt. Du brauchst jemanden, der den roten Faden hält. Jemanden, der erkennt, was sichtbar werden muss, bevor etwas gestaltet wird. Der Prozess ist entscheidend, nicht das einzelne Element. Design entsteht aus klaren Entscheidungen.

Deine Marke soll führen. Sie soll Orientierung geben. Sie soll deinen Patientinnen, Klientinnen oder Kundinnen das Gefühl geben, bei dir richtig zu sein. Dafür braucht es Struktur, Reflexion und eine Partnerin, die diesen Weg mit dir geht.

Weiteres zum Thema Branding

Mehr Gedanken und Artikel rund um Markenaufbau findest du im Brandblog. Dort schreibe ich regelmäßig über Strategie, Wirkung und visuelle Identität.

Quellen

  • Lucidpress / Marq: State of Brand Consistency (2019/2020)
  • Demand Metric: The Impact of Brand Consistency Benchmark Report (2016)
  • McKinsey & Company: The Business Value of Design (2018)

Bereit für einen Markenauftritt, der Klarheit schafft

Wenn du mehr als ein Logo möchtest und gleichzeitig wissen willst, wie du deinen gesamten Auftritt so strukturierst, dass er wirkt, begleite ich dich durch einen klaren Branding-Prozess. Hier erfährst du, wie dieser Prozess aussieht:

Branddesign mit Struktur entdecken

 

Duft, Sound & Co. – wie Multisensorik Marken prägt

Über die Wirkung von Audio und Duft im Branding und warum ich meiner Marke einen eigenen Song gegeben habe

Musik im Branding wirkt. Marken, die passende Musik nutzen, werden laut einer Untersuchung der University of Leicester zu 96 Prozent besser erinnert als Marken ohne passende Musik. Die Wirkung steigt, wenn Musik zur Marke passt und nicht dagegen arbeitet. Quelle: Audiodraft, Zusammenfassung von StudienMehrere Sinne gleichzeitig anzusprechen verstärkt Erinnerung und Verstehen. Neurowissenschaftliche Forschung zeigt, dass multisensorische Informationen das Gedächtnis stärken, weil mehr Hirnareale beteiligt sind. Quelle: Harvard Medical School
Musik aktiviert nicht nur das Hörzentrum. Sie triggert emotionale und rhythmische Netzwerke. Das macht sie zu einem starken Verstärker für Markenbotschaften. Quelle: Harvard Medical School

Geruch wirkt direkt auf Erinnerung und Kaufverhalten

Rund 75 Prozent unserer täglichen Emotionen werden über Geruch ausgelöst. Menschen erinnern Gerüche mit etwa 65 Prozent Genauigkeit nach einem Jahr, Bilder liegen nach drei Monaten bei etwa 50 Prozent. Quelle: The Marketing Society

Ein Beispiel aus dem Handel. Im Hershey’s Store in New York stiegen die Verkäufe um 34 Prozent, nachdem ein Schokoladenduft in der Filiale eingesetzt wurde. Quelle: The Marketing Society

Häufig zitierte Erinnerungsraten nach Sinnen lauten: 35 Prozent für Geruch, 15 Prozent für Geschmack, 5 Prozent für Sehen, 2 Prozent für Hören, 1 Prozent für Tastsinn. Quelle: Dorve, Sensorial Branding und Rochester Midland Blog

Klang als wiedererkennbares Markenzeichen

72 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten erkennen eine Marke an ihrem Sound. Quelle: Dorve, Sensorial Branding

Marken mit konsistenter Audio-Identität schaffen laut Erhebungen eine 46 Prozent stärkere emotionale Bindung. Menschen, die eine Marke am Audio-Logo erkennen, entscheiden sich eher für diese Marke. Quelle: The Futz Butler, Überblick mit Quellenverweisen sowie PHMG

Meine Erfahrung

Ich arbeite mit Marken aus Female Health & Wellbeing, Femtech und mit female-led purpose-brands. Farben, Typografie und Haptik sind gesetzt. Irgendwann merkte ich, wie austauschbar rein visuelle Auftritte wirken. Also gab ich meiner eigenen Marke tsbw. eine Stimme. Ich ließ mit KI einen Song komponieren (und ja, sowohl Text als auch Melodie, waren ganz schön Arbeit, bis zum fertigen Song), der Werte wie Offenheit, Mut und Leichtigkeit in Musik überträgt. Der Song ist kein Hintergrund. Er ist Teil der Identität. Menschen erinnern sich daran. Gespräche starten schneller, weil der Sound den Charakter der Marke auf den Punkt bringt. Parallel setze ich Duft im Studio ein. Menschen verbinden diesen Geruch inzwischen mit mir. Sie beschreiben das Gefühl als wach und ruhig. Genau das war das Ziel.

So setzt du Multisensorik sinnvoll ein

  1. Definiere die gewünschte Emotion. Wie sollen sich Menschen fühlen, wenn sie mit deiner Marke interagieren. Ohne dieses Ziel fehlt dir die Richtung.
  2. Fokussiere dich auf ein bis zwei Sinne. Starte mit Sound oder Duft. Beides ist wirksam und gut steuerbar. Zu viele Reize verwässern den Effekt. Studien zeigen, dass simple Düfte mehr Verweildauer erzeugen als komplexe Mischungen. Quelle: Rochester Midland Blog
  3. Sorge für Harmonie. Musik und Duft müssen zum Markenkern passen. Unpassende Reize reduzieren Erinnerung und Sympathie. Quelle zur Passung in Musikwerbung und Erinnerung: Audiodraft
  4. Teste im kleinen Rahmen. Spiel den Song beim Website-Load oder im Reel. Nutze Duft dezent im Studio oder in der Verpackung. Hol dir Feedback und justiere.
  5. Dokumentiere und skaliere. Lege fest, wo Sound, Duft und Haptik eingesetzt werden. Halte Namen der Dateien, Intensitäten und Einsatzzwecke fest. So bleibt die Identität konsistent.

scent. space. identity.

 

Marken entstehen dort, wo sie erlebbar werden. In Bildern, ja. In Sprache, unbedingt. Aber auch im Raum, im Körpergefühl, in der Stimmung, die bleibt.